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Mobile App, mobile Webseite oder PWA?

Kunden fragen mich manchmal, warum sie als Service oder Werbung für ihr Unternehmen eine mobile App entwickeln sollten, wenn sie bereits eine responsive Webseite haben. Oder warum sie eine App brauchen, wenn sie stattdessen eine mobile Webseite entwickeln lassen könnten. Seit einiger Zeit gibt es zudem Progressive Web Apps (PWA), die auch ihre Berechtigung haben. Darüber entscheidet wie immer der Use Case. Lesen Sie hier über die Vor- und Nachteile.

Eine mobile App  und eine mobile Webseite sind zwei komplett unterschiedliche Sachen mit unterschiedlichem Zweck. Eine PWA ist eine Website mit dem Charme einer App. 

Eine mobile Webseite ist zweifellos eine sehr nützliche Sache, die ich als User immer schätze, wenn ich unterwegs bin und auf dem Smartphone z.B. die Kontaktdaten einer Firma suche. Wenn die Firma eine für Smartphones optimierte Webseite hat, muss ich nicht wie verrückt zoomen und die Infos überall suchen.

Dass User inzwischen überwiegend von mobilen Geräten aus auf das Internet zugreifen, ist bekannt. Es wäre also ein Fehler diese Tatsache zu ignorieren. Es gibt eine Sache, die mobile Apps und mobile Webs verbindet. Das ist der sogenannte  Selektionsinhalt,  also ein speziell für einen konkreten Zweck gewählter Inhalt. Wenn ich mittels Smartphone auf eine Webseite zugreife, will ich die Kontaktdaten auf den ersten  Blick finden können. Das Gleiche erwarte ich bei der Nutzung einer mobilen App.

Apps bietet etwas mehr – auch technologisch

Die technologischen Vorteile von mobilen Apps gegenüber mobilen Webs sind klar – z.B. bei lokalen oder Push-Nachrichten, die die Nutzer durch die App erhalten. So bleiben sie im ständigen Kontakt mit Ihrem Unternehmen. Die Vorteile von Apps hängen auch davon ab, wie die User die App nutzen. Der User öffnet die App mehrmals am Tag für nur ein paar Sekunden oder Minuten, um z. B. etwas beim Warten auf den Bus zu erledigen. Ein solcher User benötigt nicht alle Funktionen, die auf der Webseite eines Unternehmens zu finden sind. Komplizierteres und Langwieriges  würde er zuhause am Computer erledigen. Die App soll daher keine Kopie der Webseite sein. Sie soll über  ein begrenztes Paket der Dienstleistungen  verfügen. Die App ist sozusagen das Spezialwerkzeug, die Website das Schweizer Taschenmesser – und das ist ein ganz wichtiges Kriterium für den Erfolg von mobilen Apps!

PWA sind eine gute Wahl für User, die sich keine App installieren wollen, weil sie sie zu selten nutzen, aber trotzdem auf Anwendungen zugreifen wollen, die mit mobilen Websites nicht komfortabel darstellbar wären. Viele Reiseveranstalter bieten deshalb neben mobiler App und mobiler Website auch eine PWA an. 

Apps werden oft genutzt – aber meist nur kurz

Ein Beispiel für eine “Spezialwerkzeug-App” ist die von uns erstellte mobile App für den Deutschen Bundestag. Das Informationsangebot auf des Deutschen Bundestags  ist sehr breit gefächert. Die Webseite bietet eine große Menge an aktuellen Information. Darunter befinden sich sowohl Nachrichten, Tagesordnungen und Sitzungsverläufe, als auch Infos zu den Mitgliedern des Bundestags, über Ausschüsse, etc. sowie ein Archiv.
In die App haben wir aber bspw. nur die jeweils fünf aktuellsten Nachrichten aufgenommen und auf das Archiv verzichtet. Wenn jetzt aber jemand auch ältere News lesen oder im Archiv stöbern will? Macht nichts,  dafür gibt es ja noch das Web!

Bundestag App Screen Plenum

Keine Angst vor der Trennung von Funktionen!

Eine mobile Webseite hat andere Aufgaben als eine mobile App  und  auf keinem Fall soll das eine das andere ersetzen.  Eine mobile App  sollte Inhalte bieten, die der Nutzer auf dem Smartphone nutzen will – und das in einer möglichst einfachen Form. Ähnlich sieht es bei der PWA aus. Sie hat den Vorteil, dass sie oft schneller auf dem Markt ist als eine mobile App, weil sie nicht durch die Prüfung der App Stores muss. PWA sind einfach im Web verfügbar wie ganz normale Webseiten und lassen sich wie eine solche auf dem Smartphone “zum Startbildschirm hinzufügen”. PWAs funktionieren auch offline, laden schnell und haben den Look and Feel von mobilen Apps. Einige Funktionen wie Health Kit Medical Data, Login per Face ID oder die Unterstützung von Offline-Speicherung können sie allerdings (noch?) nicht bieten.

Eine Trennung bzw. Aufteilung der Funktionen (also Ihrer Dienstleistungen) auf App, mobile Website und PWA ist nicht schlimm und hat sogar Vorteile! Es ist immer besser, wenn User Ihre Dienstleistungen  auf mehreren Plattformen nutzen. Wenn sie mit der Nutzung der mobilen App zufrieden sind, werden sie Ihre Dienstleistungen auch übergreifend verwenden.

Welche Lösung oder Kombination die richtige für Ihr Unternehmen ist, entscheidet der Use Case. Um das herauszufinden, bieten wir einen unabhängigen  App-Workshop  mit unseren Experten an. Darin können Sie auch weitere Fragen klären wie Business Modell, Positionierung, Monetarisierung, Technologien und Prioritäten sowie deren Einfluss auf die Kosten.

Aktualisiert: Mai 2020

Dominik Veselý
Dominik Veselý
CTODominik ist der Informationsrouter von Ackee. Er ist ein Early Adopter von Technologien und Gadgets aller Art. Er läuft, fährt Fahrrad und ein Cabrio.

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