Die besten Apps 2019 - Teil 7
Jede Woche erscheinen Tausende neue Apps im Store. Damit du den Durchblick bei den wichtigen Anwendungen behältst, wählt LEAD jeden Donnerstag empfehlenswerte Programme aus, die einen Download wirklich lohnen.
1. LinkedIn
Besser spät als nie eine native Videofunktion! Während das Karriere-Netzwerk Xing sich aktuell in "New Work" umbenennt, geht der Konkurrent LinkedIn andere Wege. Der bewährte Name bleibt erhalten, aber das Portal wird mit einer interessanten neuen Funktion erweitert: dem Live-Streaming.
Der Dienst "LinkedIn Live" wird in den USA bereits aktuell von Beta-Testern, zu denen nur ausgewählte Partner gehören, auf Herz und Nieren geprüft. In den nächsten Wochen, so berichtet es TechCrunch, wird der Kreis der Tester erweitert. Dann lassen sich via LinkedIn Konferenzen, Firmen-Veranstaltungen, Seminare, Ansprachen der Chefetage und mehr live streamen. Das Ganze wird um einen moderierten Chat ergänzt. LinkedIn erhofft sich damit in Zukunft mehr Reichweite, auch wenn Live-Videochats schon bei vielen anderen Anbietern Monate, wenn nicht Jahre etabliert sind.
Preis: kostenlos für iOS und Android
2. Poesi
Das "e" fehlt im Titel der Applikation: Poesi statt Poesie, das ist aber kein Schreibfehler. Vielmehr soll die Namenswahl klarmachen, wie modern eine App, die über 1300 deutsche Gedichte von mehr als 140 Autoren und Autorinnen präsentiert, heutzutage sein kann. "Träume, Verse, Pixel": Entwickler Lukas Hermann, Doktorand in der Germanistik an der Universität Bonn, pflegt die Anthologie seit Januar 2017. Apple hat die Anwendung bereits unter "Featured Apps" hervorgehoben.
Das Design von Poesi ist minimalistisch und regt zum täglichen Lesen an, nichts lenkt von den Werken ab. Das gilt bereits für die Startseite. Neben einer Suche nach Lieblings-Autoren gibt es den Dichter-Spruch des Tages, einen Button für ein "Zufälliges Gedicht" und die Rubrik "Gedicht des Tages". Neben einer Favoritenliste kann nach Dichtern von A bis Z gesucht werden. Goethe, Fontane, Heine, Schiller, Hesse, Rilke, alles vertreten. Eine Filter-Funktion spezifiziert die Auswahl vom 12. bis zum 20. Jahrhundert, aber auch nach Epoche oder Thema.
Bereits erschienen sind diverse Updates. Das neueste fügt nicht nur neue Dichter wie Paul Klee, August Kopisch oder Werner Bergengrün hinzu. Das große Asset der frischen Aktualisierung ist die neue Bücherliste zu den Autoren. Zu jedem Dichter und jeder Dichterin bietet Poesi ab sofort Buch-Empfehlungen, einerseits für Leser, die sich tiefer mit den Gedichten befassen möchten, und andererseits auch für Wissenschaftler. Selbst für Gedichte-Nachtschwärmer ist vorgesorgt: Wer zu später Stunde tief in die Lyrik eintauchen will, kann Poesi dank des integrierten Nachtmodus auch augenschonend bis zum Morgengrauen durchlesen.
Preis: 3,99 Euro für iOS und Android
3. Refrigerdating
Neben "Ich bin bei Generali – und Sie?" ist "Ich parshipe jetzt" sicherlich aktuell der nervigste Dauer-Werbespruch in Funk und Fernsehen. Dating ist eigentlich eine heiße Sache: Tinder, Lovoo, Elite Partner und eben Parship – der Markt ist groß und boomt. Ausgerechnet Samsung will jetzt bei heißen Dates ab sofort kühl dagegenhalten: mit "Refrigerdating", einer neuen Dating-App der anderen Art. Um die Anwendung perfekt zu nutzen, brauchst du – kein Witz – einen smarten Kühlschrank der südkoreanischen Firma.
Denn "Refrigerdating" steht tatsächlich für Kühlschrank-Dating. Über die App lädst du ein Foto des Inneren deines Samsung-Family-Hub-Kühlschranks hoch und dann wird wie bei Tinder nach rechts und links gewischt. Gesucht wird der oder die Partnerin mit einem ähnlichen oder fast gleichen Kühlschrank-Inhalt. Samsung hat bei der Entwicklung der App einen Beziehungsexperten eingebunden. Hintergedanke der Anwendung: Beziehungen definieren sich in unserer heutigen Zeit vor allem auch übers Essen ("It’s the inside of your fridge that counts").
Preis: kostenlos, erscheint in Kürze
4. Deutscher Bundestag
Blicken wir ein paar Tage voraus. Ende Februar wird die App des Deutschen Bundestages in komplett renovierter Version erscheinen. Das ist in Zeiten von Neuland, Flugtaxis und ständigen Digitaloffensiven unserer Politiker auch dringend nötig. Die erste Version der "Deutscher Bundestag"-App erschien vor acht Jahren in den App Stores. Optisch erinnert die Anwendung denn auch eher an die Adenauer- als an die Merkel-Ära.
850.000 Downloads soll die angestaubte Variante erreicht haben. In Kürze könnten einige Hunderttausende neue hinzukommen, denn die neue Version ist deutlich moderner, soll ohne Login und die Eingabe persönlicher Daten funktionieren. Sie sieht Liveübertragungen von Plenar- und Ausschusssitzungen vor. Push-Nachrichten informieren über den Beginn ausgewählter Sitzungen. Erdacht haben die Anwendung die tschechischen Entwickler von Ackee.de.
Ein Teil des Unternehmens sitzt auch in Berlin. Ackee ist auch deshalb bekannt, weil die Firma etwa bei Hackathons teilnimmt, um ihr Wissen im Sicherheitsbereich zu demonstrieren. Der Bundestag selbst hatte Ackee nach Angaben des Unternehmens zur europaweiten App-Ausschreibung eingeladen. Sicher ist sicher. Gerade in Zeiten von Fake-News und weltweiten Hacks.
Preis: kostenlos für iOS und Android