Bundestag: Tschechische Firma erhält Zuschlag für neue Parlaments-App
Das tschechische IT-Haus Ackee hat den Auftrag bekommen, eine neue Mobilanwendung für den Bundestag zu programmieren. Die Navigation soll vereinfacht, das Laden von Bildern, Texten und Listen beschleunigt werden.
Rund 850.000-mal ist die aktuelle App des Bundestags für Smartphones und Tablets bereits heruntergeladen worden. Damit lassen sich etwa Live-Übertragungen aus dem Plenarsaal verfolgen, Informationen zu Debatten und Ausschüssen beziehen sowie die Öffnungszeiten der Kuppel oder Biografien der Abgeordneten nachschlagen. Bis Ende Juni soll die Mobilanwendung übersichtlicher und handhabbarer werden, indem die Navigation vereinfacht sowie das Laden von Bildern, Texten und Listen beschleunigt wird. Die Ausschreibung für die Neuprogrammierung hat das tschechische Unternehmen Ackee gewonnen, das sich laut eigenen Angaben nach der Design- nun in der Entwicklungsphase befindet.
"Wir streichen Ladebalken, machen die App schneller und geben ihr einen zeitgemäßen 2018-Look", erklärte Josef Gattermayer, Geschäftsführer der deutschen Ackee-Niederlassung in Berlin. Die neue, nativ für iOS und Android entwickelte Mobilanwendung werde im Gegensatz zur alten keine Webviews mehr nutzen. Ausschließen wollen die Tschechen also Fenster zu Webseiten, die offline nicht funktionieren oder keine mobilgerechte Nutzerführung bieten. Auf diese Weise soll die App völlig unabhängig vom Webauftritt des Bundestags verwendet werden können, dabei aber trotzdem die dortigen aktuellen Informationen und Streams zur Verfügung stellen.
Über die Höhe des Auftrags darf Ackee nach eigener Darstellung keine Angaben machen, die Rede ist allein von einem "angemessenen Preis". Die Firma wurde 2012 von Absolventen der Technischen Universität in Prag gegründet und hat mittlerweile rund 50 Mitarbeiter. Zu den Kunden der Programmierschmiede gehören auch T-Mobile und Škoda. Das gesamte Projektmanagement für die neue Bundestags-App soll über den Berliner Ableger erfolgen. (Stefan Krempl)