Im Januar 2018 haben wir in unserem Prager Büro gemeinsam mit dem Stiftungsfond für unabhängigen Journalismus sowie dem offenen Gesellschaftsfond einen Hackathon zum Thema “Fake News” veranstaltet. Bei diesem fast 24-stündigen Event konnten Programmierer mit Daten-Analytikern, Designern und Journalisten zusammenarbeiten und ihre eigenen Projekte dadurch weiterentwickeln.

FakeHacks

Gute Vorbereitung = Erfolgsrezept

Bereits einen Monat vor unserem ersten Treffen haben wir angefangen Rubriken und Programme die uns inspiriert haben, über unser Facebook-Event zu teilen. Eine Woche vor Beginn haben wir dann eine Brainstorming-Session veranstaltet, in der wir alle möglichen Themen rund um FakeHack diskutierten. Dazu haben wir wissenschaftliche Vorträge thematisch mit dem Thema “Fake News” verknüpft. So sollten nicht nur zukünftige Hackathon-Teilnehmer angesprochen, sondern auch ein breites Publikum erreicht werden. Es kamen auch viele Menschen zur Veranstaltung, die mehr über “Fake News” erfahren wollten. Im digitalen Zeitalter ist es manchmal gar nicht so einfach, Kettenmails und Bots von echten E-Mails zu unterscheiden. Selbst Fachleuten fällt das manchmal schwer.

Das Hauptziel unseres Hackathons war es, Apps zu entwickeln, die diese Fake-Mails erkennen. Davon abgesehen gab es keine Einschränkungen oder Regeln - die Ausarbeitung lag in den Händen der Teilnehmer.

Dazu haben die Teilnehmer mit Datensets gearbeitet, die von einer Tschechischen Nachrichtenagentur bereitgestellt wurden. Sie konnten dafür die intelligenten Textanalysen von Dataweps, Geneea und SocialWatch, nutzen die dabei helfen, Social Media Netzwerke, Online-Diskussionen und Homepages zu überwachen.

Fake News Hackathon

Ready, steady, hack!

Obwohl das unser erstes FakeHack Treffen war, haben sich mehr als 50 Experten aus der IT-Branche angemeldet. 14 Teams stellten sich dem Wettbewerb. Darunter war auch Frontend-Entwickler Lukáš, der seine Erkenntnisse mit uns teilte:

“Als der Startschuss fiel haben sich Teams gebildet. Manche der Teams waren vorher schon festgelegt, andere Teilnehmer suchten aber nach Partnern für ihre Ideen und wieder andere nach Ideen, an denen sie direkt mit den anderen Teilnehmern arbeiten konnten.”

Anschließend haben sich alle Teilnehmer im Essensraum versammelt, um dann bei Bier und Snacks über die Voraussetzungen zur Verwirklichung ihrer Projekte zu diskutieren. Wir machten da natürlich mit. Während wir mit Mentoren, die allen Teams mit Rat und Tat zur Seite standen, diskutieren, nahm unsere Idee nach und nach Form an.

FakeHacks

Die Zeit verging wie im Flug und um 3 Uhr morgens beschlossen wir, dass es Zeit war schlafen zu gehen. Manche meiner Kollegen gingen dafür nach Hause, ich aber blieb im Schlafsaal vor Ort. Nach einem leckeren Frühstück am nächsten Morgen konnte ich dann gestärkt in den neuen Tag starten. Und das war gut so, denn plötzlich hatten wir nur noch einige Stunden Zeit, unsere App in eine möglichst funktionierende Form zu bringen und unsere Präsentation vorzubereiten.

Dass man manchmal in letzter Minute noch Dinge überprüfen muss, ist klar, aber wir haben uns so gut im Team aufgeteilt, dass wir raketenschnell die App und Präsentation fertig bekommen haben. Ich war stolz darauf, dass wir die Deadline einhalten konnten, auch wenn 20 Stunden durcharbeiten sehr anstrengend war und unsere Körper danach ziemlich erschöpft.

Fake News Hackathon

Die Sieger

Der erste FakeHacks-Gewinner war ein dreiköpfiges Team mit der MindBrella-App, ein Plugin für Google Chrome Browser, das Seiten auswertet und Facebookprofile auf ihre Echtheit hin untersucht. Die Entwickler Martin Vastl und Jakub Bareš sowie der Designer John Roose haben es erfunden, kodiert und in nur 24 Stunden in den Browser installiert. Sie haben sich alle bei FakeHacks kennengelernt. Bis heute wurde ihr Plugin schon 477 mal runtergeladen.

Als zweites gewann ein Programm, das den Zugang zu Nachrichtenportalen und ihren Meta-Daten vereinfacht. Der dritte Platz ging an zwei Teams: Das Projekt BreakTheBubble, das die Social-Network-Blase analysiert und durchbricht und Relationeer, ein Programm, das Verbindungen unter Facebooknutzern herausfindet.

Relationeer hat sogar den Publikumspreis gewonnen. Sie haben auf unserer FakeHacks-Partnerseite Prezident21, auf der alle Projekte veröffentlicht wurden, fast die Hälfte aller Stimmen bekommen.

Hackathon

Mein Fazit

Es gibt eine Vielzahl an klassischen, Technik-fokussierten Hackathons. Trotzdem wollten wir, dass unserer eine soziale Schnittmenge trifft. FakeHacks haben wir also nicht nur veranstaltet, um “Fake News” zu erkennen und zu zeigen, sondern auch, um die Verifizierbarkeit von recherchierten Infos, Tatsachenberichten, Quellen und Bildung kritisch zu hinterfragen. Auch in Zukunft würden wir uns gerne weiteren Projekten von sozialer Bedeutung widmen.

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